98% aller Websites sind nicht barrierefrei!

Barrierefreie Website ist Pflicht ab 2025

Wir sagen dir alles was du wissen musst.

Barrierefreie Websites ab 2025 Pflicht

Wer ist zur Barrierefreiheit verpflichtet?

Alle Unternehmen, die Dienstleistungen direkt an Endverbraucher anbieten (z.B. Supermärkte, Restaurants oder der Einzelhandel).
Ausgenommen sind B2B Unternehmen (Also Unternehmen, die an Unternehmen liefern). Allerdings nur, wenn der B2B-Shop eindeutig beim Website-Aufruf direkt als solcher zu erkennen ist.
Übrigens: Das Barriere­freiheits­stärkungs­gesetz (BFSG) tritt in Deutschland am 28. Juni 2025 in Kraft.

Gibt es Ausnahmen bei der Verpflichtung?

Kleinstunternehmen sind von der Verpflichtung ausgenommen.
3 Kriterien müssen allerdings erfüllt werden:

  1. Maximal 9 Beschäftigte im Unternehmen
  2. Jahresumsatz von maximal 2 Millionen €
  3. Jahresbilanzsumme von maximal 2 Millionen €

Was ist eine
barrierefreie Website?

Barrierefreiheit bedeutet, dass Produkte und Dienstleistungen für alle Menschen zugänglich sind, unabhängig von ihrer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung. Dazu gehören Menschen mit Seh-, Hör-, Sprach-, Bewegungs- oder Lernbehinderungen.
Dabei spielt es keine Rolle, um welche Art von Website es sich handelt.
Ob Firmenwebsite, Onlineshop, Blog, Webanwendung oder einfache Landingpage – Barrierefreiheit ist überall im Internet von großer Bedeutung.
Barrierefreiheit ist nicht nur eine Frage sozialer Verantwortung, sondern auch ein rechtlicher und wirtschaftlicher Faktor.
Staatliche Einrichtungen wie Behörden, die Polizei, Krankenhäuser, Universitäten und Verwaltungen sind gesetzlich verpflichtet, ihre Online-Präsenzen barrierefrei zu gestalten.
Verlage und andere große Unternehmen entwickeln oft aus wirtschaftlichen Gründen barrierefreie Websites, während kleine und mittelständische Unternehmen sowie Organisationen in der Regel aus einem sozialen Verantwortungsbewusstsein heraus handeln.
Rund 10% aller Menschen in Deutschland haben ein stark einschränkendes Handicap.
Schon die Umsetzung kleinerer Maßnahmen ist ein Schritt in Richtung einer inklusiveren und gerechteren Welt.

Was passiert, wenn die Barrierefreiheit nicht eingehalten wird?

Wenn die Anforderungen jedoch auch nach Beanstandung und Fristsetzung durch die Behörden nicht eingehalten werden, können verschiedene Sanktionen verhängt werden.

Die zuständige Marktüberwachungsbehörde kann zum Beispiel bestimmen, dass ein Angebot oder eine Dienstleistung nicht weiter angeboten werden dürfen, wenn sie nicht barrierefrei zur Verfügung gestellt werden.

Zudem kann der Verstoß als Ordnungswidrigkeit gelten, für die ein Bußgeld von bis zu 100.000 Euro fällig wird.

1. Textalternativen für Bilder und Multimediaelemente

Stellt sicher, dass jedes Bild und Multimediaelement auf eurer Website mit einem Alternativtext versehen ist, der von Screenreadern vorgelesen werden kann. So ermöglicht ihr Menschen mit Sehbehinderungen, eure Websiteinhalte besser zu erfassen und zu verstehen.

2. Lesbarkeit eurer Schriftarten

Wählt Schriftarten, die gut lesbar sind, insbesondere für Menschen mit Sehschwächen. Eine klare und gut lesbare Schriftart trägt wesentlich zur Barrierefreiheit eurer Website bei, da sie sicherstellt, dass alle Nutzer, unabhängig von ihren visuellen Einschränkungen, die Inhalte problemlos erfassen können. Achtet dabei auch auf ausreichende Schriftgröße und Kontraste, um die Lesbarkeit weiter zu verbessern.

3. Klare und leicht verständliche Sprache

Vermeidet komplizierte Sätze und Fachbegriffe, die für die durchschnittlichen Besucher
eurer Website schwer verständlich sein könnten. Setzt stattdessen auf eine klare und leicht verständliche Sprache.

4. Kontrastreiche Farbkombination

Verwendet Farben mit hohem Kontrast, um sicherzustellen, dass eure Website auch für Menschen mit Sehschwäche gut lesbar ist. Eine bewährte Kombination ist dunkler Text auf hellem Hintergrund, da dies die Lesbarkeit erheblich verbessert.

5. Klare Strukturierung

Verwendet eine klare und einheitliche Struktur, um eure Inhalte übersichtlich zu gestalten. Überschriften, Absätze und logische Abschnittsunterteilungen tragen dazu bei, die Informationen auf eurer Website gut lesbar und leicht navigierbar zu machen. Eine durchdachte Anordnung hilft den Nutzern, sich schnell zurechtzufinden, und verbessert gleichzeitig die Barrierefreiheit sowie die Suchmaschinenoptimierung (SEO).

6. Navigierbarkeit mit der Tastatur

Personen mit motorischen Einschränkungen haben möglicherweise Schwierigkeiten, eine Maus zur Navigation auf eurer Website zu verwenden. Stellt daher sicher, dass die gesamte Website problemlos über die Tastatur bedienbar ist.

7. Vermeidet Flackern und Blinken

Flackernde oder blinkende Elemente können bei Menschen mit bestimmten Arten von Epilepsie oder anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen negative Reaktionen auslösen. Um die Sicherheit und das Wohlbefinden aller Nutzer zu gewährleisten, sollten solche Elemente auf eurer Website vermieden werden. Falls Animationen notwendig sind, achtet darauf, dass sie sanft und gut steuerbar sind.

8. Geräteunabhängigkeit

Damit eure Website optimal genutzt werden kann, sollte sie unabhängig vom verwendeten Gerät zugänglich sein. Das bedeutet, dass sie nicht nur in einer Desktop-Version verfügbar, sondern auch für mobile Endgeräte optimiert sein muss. Zusätzlich sollte sie mit Screen Readern und anderen unterstützenden Technologien problemlos verwendet werden können. Ebenso wichtig ist die Anpassung an verschiedene Browser und Betriebssysteme, um allen Nutzern eine einwandfreie Nutzung zu ermöglichen.

9. Videos und Audiodateien mit Untertiteln

Personen mit Hörbehinderungen sind unter Umständen nicht in der Lage, Audioinhalte wahrzunehmen. Stellt daher sicher, dass eure Videos mit Untertiteln und eure Audiodateien mit Transkriptionen versehen sind, um sie für alle zugänglich zu machen.

10. Regelmäßiges Testen auf Barrierefreiheit

Das regelmäßige Testen eurer Website auf Barrierefreiheit ist ein zentraler Schritt im gesamten Entwicklungsprozess. Dadurch stellt ihr sicher, dass sie dauerhaft für alle Nutzer zugänglich bleibt. Werden Änderungen an der Website vorgenommen, solltet ihr die Inhalte stets im Hinblick auf Barrierefreiheit anpassen.
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Um wirklich alle gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen, lies bitte das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) durch. Nur durch die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben kannst du gewährleisten, dass deine Website vollständig konform ist.

Barrierefreie Websites ab 2025 Pflicht

Der Bund und die Länder bieten verschiedene Fördermöglichkeiten für die Umsetzung der Anforderungen des BFSG an. Unternehmen können sich über die jeweiligen Förderprogramme informieren.